Betreuung & Kommunikation

10-Punkte-Checkliste: Was Sie beim Vorlesen beachten sollten

Beispiel: Sigrid hat neu in einem ambulanten Pflegedienst angefangen und sie ist ganz begeistert. Denn direkt nachdem sie den Pflegekunden bei der Körperpflege geholfen hat, ist es bei vielen Pflegekunden […]

Annett Urban

01.01.2025 · 2 Min Lesezeit

Beispiel: Sigrid hat neu in einem ambulanten Pflegedienst angefangen und sie ist ganz begeistert. Denn direkt nachdem sie den Pflegekunden bei der Körperpflege geholfen hat, ist es bei vielen Pflegekunden üblich, dass auch noch pflegerische Betreuungsmaßnahmen erbracht werden. Einige Pflegekunden wünschen sich während dieser Betreuungszeit, dass Sigrid ihnen aus der Zeitung oder einem Anzeigenblatt vorliest. Gerade diese lokalen Nachrichten und kleinen Geschichten erfreuen ihre Kunden sehr. Doch Sigrid ist noch ein wenig unsicher, worauf sie beim Vorlesen achten sollte, um die Erfahrung für ihre Kunden so angenehm wie möglich zu gestalten.

Möchten auch Sie Ihren Pflegekunden aus der Zeitung vorlesen?

Das ist wunderbar! Zeitungen und Anzeigenblätter sind bei vielen Menschen beliebt, weil sie das aktuelle Geschehen in der Umgebung widerspiegeln und oft Erinnerungen wecken. Dabei gibt es einige Tipps, die Sie beachten können, um das Vorlesen zu einem besonders schönen Moment zu machen.

10-Punkte-Checkliste für das Vorlesen

1. Verwenden Sie einfache und verständliche Begriffe:
Unterstützen Sie das Verständnis Ihrer Pflegekunden, indem Sie Fachwörter oder moderne Begriffe in einfache Sprache übersetzen. Anstatt „E-Bike“ zu sagen, verwenden Sie z. B. „Fahrrad mit Motor“, oder tauschen Sie „CEO“ gegen „Geschäftsführer“ und den „Facility Manager“ gegen Hausmeister aus.
Ein kurzer Blick auf den Text vor dem Vorlesen hilft Ihnen, schwierige Begriffe anzupassen.
2. Lesen Sie langsam und deutlich:
Eine klare, langsame Vorleseweise gibt Ihren Pflegekunden genug Zeit, um das Gehörte zu verarbeiten und in vollen Zügen zu genießen.
3. Zeigen Sie Bilder, wenn vorhanden:
Bilder in Zeitungen und Zeitschriften unterstützen das Gehörte und lassen eine Geschichte lebendiger wirken. Außerdem bieten sie Minipausen und erleichtern das Zuhören.
4. Todesanzeigen vorlesen:
Manche Pflegekunden lesen gerne die Todesanzeigen in regionalen Zeitungen, da sie die Verstorbenen oft persönlich gekannt haben. Nachdem Sie die Anzeigen vorgelesen haben, können Sie mit ihnen ins Gespräch über ihre Erinnerungen an die Verstorbenen kommen. Dies kann zu wertvollen Momenten des Erinnerns führen, in denen die Kunden Geschichten teilen und ihre Verbindungen zur
Vergangenheit aufleben lassen, was Trost und Verbundenheit vermittelt.
5. Gestalten Sie das Vorlesen interaktiv:
Ermuntern Sie Ihren Pflegekunden, sich aktiv einzubringen. Vielleicht hat er eine ähnliche Geschichte erlebt oder möchte etwas dazu sagen? Kurze Fragen regen die Konzentration und das Gedächtnis an.
6. Wiederholungen sind willkommen:
Falls notwendig, z. B. bei Pflegekunden mit Demenz, wiederholen Sie wichtige Sätze oder lesen Sie denselben Text an einem anderen Tag noch einmal. Das stärkt das Verständnis und gibt Vertrautheit.
7. Lesen Sie lebhaft vor:
Verwenden Sie Mimik und Gestik, um das Geschehen zu unterstreichen. Ein freundliches Lächeln oder eine kurze Gestik macht das Vorlesen zu einer warmherzigen Erfahrung.
8. Vermeiden Sie Zeitdruck:
Das Vorlesen soll kein Wettlauf sein. Lassen Sie Zeit für Fragen und Verständnis, damit Ihr Pflegekunde den Moment genießen kann, ohne Eile zu verspüren.
9. Wählen Sie passende Themen:
Politische oder schwierige Themen wie Katastrophen, Unfälle oder wirtschaftliche Sorgen sollten möglichst vermieden werden. Stattdessen eignen sich leichte und positive Geschichten oder lokale Neuigkeiten, die Freude bereiten.
10. Beenden Sie die Vorlesestunde sanft:
Planen Sie am Ende der Vorleserunde ein paar Minuten für einen ruhigen Ausklang ein. Lassen Sie den Text gemeinsam ausklingen und tauschen Sie sich darüber aus.

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