Der Jahresanfang ist immer auch eine Zeit der Besinnung. Vielleicht möchten auch Sie in diesen Tagen auf Ihr berufliches Jahr zurückblicken? Ich tue das ganz regelmäßig am Jahresanfang. Und dann kommen mir immer wieder Situationen in den Kopf, in denen ich nicht adäquat reagiert habe, und zwar sowohl gegenüber Mitarbeitern als auch Gästen, Angehörigen und Dienstleistern. Ich hätte mich besser anders verhalten, denke ich dann. Doch warum komme ich immer wieder in diese Situationen? Auch nach 30 Arbeitsjahren. Die Lösung ist oftmals einfach: Es liegt wohl an meiner Persönlichkeit. Es hilft ungemein, sich seiner eigenen Persönlichkeitsstruktur bewusst zu werden. Mit unserer manchmal auch augenzwinkernden Selbstanalyse können Sie einmal eine Persönlichkeitsanalyse versuchen.
Es ist nicht immer einfach, sich selbst zu betrachten
Die große Schwierigkeit bei Selbstanalysen ist immer, sich möglichst objektiv einzuschätzen. Dazu gleich vorab: Vergessen Sie diesen Anspruch! Wir können nicht aus unserer Haut und uns quasi von außen beschauen. Aber wir können die Aussagen auf uns wirken lassen und dann einschätzen, wo wir stehen. Manchmal hilft diese Erkenntnis schon erheblich weiter. Und mal ehrlich: Eine so intime Analyse Ihrer Persönlichkeitsstruktur wollen Sie vielleicht auch nicht wirklich von anderen erstellt bekommen. Die Erkenntnisse, die Sie gewinnen, sind für Sie ganz privat. Sie können die Analyse nutzen, um konkrete Veränderungen einzuleiten, oder alles als Quatsch abtun und in den Papierkorb werfen. Sie werden sehen: Gebracht hat das Ganze in jedem Fall etwas.
| SELBSTANALYSE: Persönlichkeitsstruktur | ||||
| Eigenschaft | Zu viel | Zu wenig | Der optimale Mensch | Da stehe ich |
| Selbstbewusstsein | Der Halbgott Dieser Mensch neigt zur Selbstüberschätzung. Denkt, er sei etwas Besseres. Ist blind für Feedback. Ist nicht mehr in der Lage, zu lernen und Rat an- zunehmen. | Der Zauderer Dieser Mensch ist ein Selbstzweifler. Lässt sich schnell von seinem Konzept abbringen. Tut sich schwer, seine Position zu ver- teidigen. | Dieser Typ hat ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein und Über- zeugung. Überschätzt sich nicht. Ist dankbar für ehrliches Feedback. | |
| Erfolgswille | Der Egomane Dieser Typ denkt nur noch an sich. Ist egoistisch. Hat keine Probleme, einen Mitarbeiter oder Geschäftspartner zu übervorteilen. Muss stets gewinnen. | Der ewige Samariter Diese Person vernach- lässigt Eigeninteressen. Verschenkt gern alles. Zieht oft den Kürzeren und bleibt dabei auf der Strecke. | Dieser Mensch denkt in einem gesunden Maß auch an die eigenen Interessen und die der Mitmenschen. | |
| Orientierung an materiellen Dingen | Der überhebliche Börsenhändler Diese Person schätzt die einfachen Dinge nicht mehr. Neigt zu Verschwendung. Statussymbole wie Luxusartikel werden zum Hauptmotiv des Handelns. Neigt zur Suchtgefahr, um den Alltag zu ertragen (Essen, Alkohol, Drogen, Spiele). | Der Mönch Materielle Entsagung und Askese prägen das Handeln des Mitarbeiters und werden auch von anderen erwartet. | Diese Person hat ein positives Verhältnis zu den sinnlichen Dingen des Lebens. Essen, Trinken und sonstige Genüsse stehen in einer gesunden Balance. Sie hat eine gute Balance zwischen Arbeiten und dem wertschätzenden Umgang mit dem Erreichten. | |
| Emotionalität | Der Rambo Jähzorn und Aggression prägen oft das Handeln des Mitarbeiters. Andere werden geradezu als Feinde gesehen, die besiegt werden müssen. | Die graue Maus Dieser Typus unterdrückt seine Emotionen. Er versucht, diese so im Griff zu halten, dass er davon sogar krank wird. | Steht zu seinen Emotionen und tritt seinem Umfeld authentisch gegenüber. | |
| Dynamik | Im Hamsterrad Er ist ruhe- und rastlos, wirkt ständig getrieben. | Der Couch-Potato Dieser Typ ist faul, sowohl im körperlichen als auch im geistigen Sinne. Entwickelt sich wenig weiter und beschränkt sich auf das, was er kennt. | Er hat eine gesunde Neugier. Will sich weiterentwickeln. Ist körperlich und geistig rege. | |
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