Aus den Hospizen ist die Praxis bekannt, dass Anverwandte bei der Versorgung eines Verstorbenen behilflich sind. Dieses Vorgehen unterstützt den Trauerprozess der Familienmitglieder. Hierbei ist allerdings wichtig, dass Sie die Angehörigen auf die „Phänomene der Leiche“ vorbereiten.
Sicherlich können Sie sich noch gut an Ihre „1. Leiche“ erinnern. Diese Situation prägt sich bei vielen Mitarbeitern der Pflege deutlich ein – mitunter auch aus dem Grund, dass es in manchen Einrichtungen immer noch üblich ist, in Gegenwart der Leiche so manchen Schabernack mit einem Berufsanfänger zu treiben. Ihnen sollte jedoch bewusst sein, dass dieses Vorgehen würdelos sowie ethisch nicht vertretbar ist und zudem einen prägenden Eindruck bei dem Berufsanfänger hinterlässt.
Eine würdevolle Versorgung ist obligat
Ist es schon für Berufsanfänger ein besonderer Moment, zum 1. Mal eine Leiche zu sehen und zu versorgen, so muss dies erst recht für Angehörige gelten. Sprechen Sie mit den Verwandten und kündigen Sie Ihre Handlung an. Diese Form des Umgangs zeigt Respekt vor dem Verschiedenen und Berufsanfänger sowie Angehörige zeigen dann weniger Scheu vor einer Leiche. Wird einem Berufsanfänger oder einem Zugehörigen die Versorgung des Verstorbenen zu viel und er fühlt sich stark psychisch belastet, sollten Sie ihm ermöglichen, den Raum zu verlassen.
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