Beziehungsgestaltung bei Demenz

Bevormundung oder Schutz? Mit diesen Tipps entscheiden Sie richtig

Bevormundung ist ein häufiges Thema im Pflegealltag, insbesondere im Umgang mit Menschen mit Demenz. Sie kann gut gemeint sein, etwa um Betroffene zu schützen oder Abläufe zu vereinfachen, doch oft […]

Jochen Gust

01.02.2025 · 5 Min Lesezeit

Bevormundung ist ein häufiges Thema im Pflegealltag, insbesondere im Umgang mit Menschen mit Demenz. Sie kann gut gemeint sein, etwa um Betroffene zu schützen oder Abläufe zu vereinfachen, doch oft führt sie zu Frustration, Widerstand und einem Bruch in der Pflegebeziehung. Manchmal ist die Nutzung von klaren Anweisungen und Ansagen aber unerlässlich, um Betroffenen überhaupt Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen und ihnen Sicherheit zu geben. Es gehört zu Ihren Aufgaben, zu entscheiden, wann Sie wie vorgehen.

Bevormundung wirkt – deshalb müssen Sie in der Versorgung achtsam damit umgehen

Bevormundung bedeutet, Entscheidungen für andere zu treffen, ohne sie einzubeziehen. Sie kann Gefühle von Hilflosigkeit, Wertlosigkeit und Frustration hervorrufen. Menschen mit Demenz, deren Autonomie ohnehin durch kognitive Einschränkungen beschnitten ist, reagieren häufig besonders sensibel darauf. Es gibt sowohl situativ akute Reaktionen als auch eine langfristige Wirkung von Bevormundung.

  • Verlust von Selbstwertgefühl: Menschen mit Demenz spüren, wenn sie nicht ernst genommen werden. Bevormundung signalisiert ihnen, dass sie keine Kontrolle über ihr Leben haben, was zu einem Rückzug oder einem aggressiven Verhalten führen kann.
  • Gefühl von Entmündigung: Bevormundung verstärkt die Abhängigkeit und lässt Betroffene in ihrer Rolle als „Patient“ verharren, anstatt sie in ihrer Menschlichkeit zu stärken.

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