Die Schmerzerfassung bei dementen Patienten ist nicht einfach, denn sie hat Tücken. Vor allem, weil die Patienten die Fragen oft nicht mehr korrekt beantworten können. Gerade wenn Angehörige als medizinische Laien Ihre Patienten zu Hause liebevoll pflegen, brauchen diese Helfer Ihre Unterstützung. Sensibilisieren Sie die Angehörigen dafür, auf welche indirekten Zeichen von Schmerzen sie achten und wie sie aus einem veränderten Verhalten Rückschlüsse auf Schmerzen ziehen können. So gehen Sie dabei vor.
ECPA steht für Echelle comportementale de la douleur pour personnes âgées non communicantes. Mithilfe dieser ECPA-Schmerzskala können die Angehörigen eine sogenannte Fremdeinschätzung durchführen. Unterstützen Sie Ihren Chef, indem Sie mit den Angehörigen diese Checkliste durchgehen, welche ihnen wichtige indirekte Zeichen auflistet und zur Dokumentation dient. Selbstverständlich kann auch eine betreuende Person, die nicht verwandt ist, eine Fremdeinschätzung durchführen.
Fremdeinschätzung durch Angehörige mithilfe der ECPA-Skala (0 = kein Schmerz, 4 = maximaler Schmerz)
Beobachtungen des Angehörigen: außerhalb der Pflege
1. Verbale Äußerungen: Stöhnen, Klagen, Weinen, Schreien
0 Ihr Vater/Ihre Mutter/Ihr Partner etc. macht keine Äußerungen.
1 Sie nehmen Schmerzäußerungen wahr, wenn Ihr Vater/Ihre Mutter/Ihr Partner etc. angesprochen wird.
2 Schmerzäußerungen sind wahrnehmbar, sobald jemand bei Ihrem Vater/Ihrer Mutter/Ihrem Partner etc. ist.
3 Spontane Schmerzäußerungen oder spontanes leises Weinen, Schluchzen sind wahrnehmbar.
4 Spontanes Schreien bzw. qualvolle Äußerungen sind wahrnehmbar.