NÄHE UND DISTANZ

Die Gefahr des Mitleids: So gelingt Ihnen eine Balance von Nähe und Distanz in der Begleitung

Immer mehr junge Alte (55–75 Jahre) sind aufgrund schwerer Erkrankungen auf Pflege und Betreuung angewiesen. Besonders herausfordernd ist dies für Mitarbeitende in der Sozialen Betreuung, wenn sie im gleichen Alter […]

Rebekka Meier

31.07.2025 · 7 Min Lesezeit

Immer mehr junge Alte (55–75 Jahre) sind aufgrund schwerer Erkrankungen auf Pflege und Betreuung angewiesen. Besonders herausfordernd ist dies für Mitarbeitende in der Sozialen Betreuung, wenn sie im gleichen Alter oder sogar älter als ihre zu Betreuenden sind. Doch wie beeinflusst diese Situation das professionelle Handeln? Und warum ist Mitleid hier eine Gefahr? Ein Blick auf die Balance zwischen Nähe und Distanz in der Sozialen Betreuung.

Die klassische Vorstellung von Pflegeeinrichtungen ist geprägt von hochbetagten Senioren, die bereits ihr ganzes Leben gelebt haben, doch die Realität wandelt sich. Immer mehr Menschen zwischen 55 und 75 Jahren sind durch schwere Erkrankungen – sei es durch Schlaganfälle, neurodegenerative Erkrankungen oder schwere chronische Leiden – auf Betreuung und Pflege angewiesen. Eine der größten Herausforderungen stellt sich, wenn die zu begleitenden Personen im gleichen Alter oder vielleicht sogar jünger sind als man selbst.

WENN DAS ALTER KEINE GRENZE MEHR IST

Die Arbeit mit hilfsbedürftigen Menschen in Senioreneinrichtungen, die der eigenen Altersgruppe angehören, kann emotionale Konflikte hervorrufen. Mitarbeitende werden plötzlich mit der Realität konfrontiert, dass Altersvorsorge, Ruhestand oder Pläne für das eigene Leben nicht selbstverständlich sind. Das Bewusstsein für die eigene Vergänglichkeit wird geschärft – eine Tatsache, die belastend sein kann. Die Gefahr besteht, dass Mitarbeitende sich überidentifizieren oder von den Schicksalen der Pflegekunden überwältigt werden. Dies kann sich z. B. darin zeigen, dass verstärkt über diese zu Betreuenden nachgedacht oder sogar die Arbeit mit ihnen vermieden wird, da ihr Schicksal die eigenen Lebensvorstellungen infrage stellt.

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