Beziehungsgestaltung bei Demenz

Diese 6 Strategien helfen Ihnen, die Pflegebeziehung bei Demenz zu festigen

Pflegebeziehungen entstehen nicht im luftleeren Raum. Besonders im Bereich der professionellen Versorgung von Menschen mit Demenz wirken viele äußere Einflüsse auf die Interaktion zwischen Pflegeprofis und Betroffenen. Entscheidungen, die von […]

Jochen Gust

23.06.2025 · 5 Min Lesezeit

Pflegebeziehungen entstehen nicht im luftleeren Raum. Besonders im Bereich der professionellen Versorgung von Menschen mit Demenz wirken viele äußere Einflüsse auf die Interaktion zwischen Pflegeprofis und Betroffenen. Entscheidungen, die von Dritten – seien es Angehörige, gesetzliche Betreuer, Ärzte oder Institutionen – getroffen werden, können Vertrauen zerstören, Ängste verstärken und die Basis für eine gelingende Beziehung untergraben.

Äußere Zwänge: Wenn über Menschen mit Demenz entschieden wird

Menschen mit Demenz verlieren zunehmend die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Gleichzeitig bleibt ihr emotionales Erleben oft lange erhalten. Entscheidungen Dritter, die den Alltag und das Leben der Betroffenen betreffen, haben daher eine unmittelbare emotionale Wirkung – und sie können die Pflegebeziehung massiv belasten. Denn die Konsequenzen der Entscheidungen, auf die sie keinen Einfluss haben, spüren sie durchaus. Das kann als Eingriff z. B. in die Selbstbestimmung erlebt werden – selbst dann, wenn Betroffene sich zu einem früheren Zeitpunkt z. B. in einer Vorsorgevollmacht damit einverstanden erklärt haben.

Typische Entscheidungen Dritter und ihre Folgen
Entscheidung (Zwang)Mögliche Folgen für die Pflegebeziehung
Heimeinzug/Umzug (vor allem ohne Einbeziehung)Gefühl des „Abgeschobenwerdens“, Rückzug, Misstrauen
Medikamentengabe bzw. -anordnung, ohne dass der Betroffene zustimmt bzw. die Gründe dafür kennt/verstehtVerlust von Autonomie, Widerstand, Angst
Betreuung durch gesetzliche/n Betreuer/BetreuerinGefühl des Kontrollverlusts, Misstrauen gegenüber der Pflege
fremdbestimmte TagesstrukturÜberforderung, innere Rebellion, passiver Widerstand, Verweigerungshaltung
Reduzierung von Aktivitäten „zum Schutz“Verlust von Selbstwirksamkeit, Resignation, Apathie
Wechsel des Umfelds/der BezugspersonenOrientierungslosigkeit, Bindungsabbrüche, Vertrauensverlust

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