Kommunikation

„Du machst immer …“ – 6 Wege aus der Kommunikationsfalle

Kennen Sie auch die Situationen, in denen Sie sich mit Ihren Mitmenschen im Ge­spräch verhaken? Sowohl beruflich als auch privat? Ich habe z. B. mit meinen zu­mindest in Jahren erwachsenen […]

Sandra Herrgesell

01.09.2024 · 4 Min Lesezeit

Kennen Sie auch die Situationen, in denen Sie sich mit Ihren Mitmenschen im Ge­spräch verhaken? Sowohl beruflich als auch privat? Ich habe z. B. mit meinen zu­mindest in Jahren erwachsenen Kindern immer dieselben Themen und es knallt regelmäßig, wenn es um das Ein- und Aus­räumen der Spülmaschine geht.

Im Coaching sprechen wir hier von Regel­kreisen. Gemeint ist, dass wir uns oft über dieselben Themen aufregen und die Si­tuation immer an einer ähnlichen Stelle eskaliert. So ist das im Berufsleben auch. Folgender Ablauf ist typisch:

  • Sie geben eine Information weiter und verfolgen damit eine Absicht. Sie sen­den also eine Botschaft und gleichzei­tig neben Ihren eigentlichen Worten auch noch weitere Botschaften über Mimik und Gestik. Beispiel: „Wir führen jetzt den Expertenstandard zur Mundge­sundheit ein.“
  • Ihr Mitarbeitender ist nun an der Reihe, diese Information zu entschlüsseln. Für ihn kann die Bedeutung jedoch eine ganz andere sein als für Sie. Vielleicht ist ihm der Expertenstandard egal. Oder er hat schlechte Laune. Oder er weiß gar nicht, was Sie wollen – schließlich fühlt er sich in Mundpflege total fit und hält auch seine Pflegekunden für top ver­sorgt. Außerdem nervt ihn Ihr freund­liches und aufmunterndes Lächeln, das Sie mit der Botschaft versendet haben. Dennoch sagt er vordergründig: „Na klar“, während es in ihm brodelt.
  • Nun sind Sie dran, die Botschaft zu ent­schlüsseln. Das „Na klar“ kaufen Sie dem Kollegen nicht so ganz ab. Daher setzen Sie ihm die Pistole auf die Brust: „Dann kann ich im Qualitätszirkel auf Sie zählen. Lassen Sie uns einen Termin machen.“
  • Er (zunehmend genervt): „Okay, aber nicht jetzt.“ Sie (zunehmend energisch): „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ – usw.

Je mehr Sie insistieren, desto mehr sträubt sich der Mitarbeiter. Und am Ende haben Sie ihn nicht nur nicht für den Qualitäts­zirkel gewonnen, sie gehen auch noch genervt auseinander. 2 meiner Lieblings­beispiele sind auch der nicht aufgeräumte Pflegearbeitsraum und der Schichtwech­sel. Ganze Teams drehen sich über diese Problematik im Kreis.

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