Strukturierte Rücksprachen z. B. in Form von Fallgesprächen gehen bei uns im Alltag leider oft unter. Dabei ist es so wichtig, sich mit anderen Kollegen über pflegerische Verläufe auszutauschen, um Gutes weiterzutragen oder beim nächsten Mal Fehler zu vermeiden.
Praxisbeispiel: „Meine Fachkraft-Kollegen und ich haben festgestellt, dass unsere Pflegekundin Frau Müller in ihrer Demenz viel ruhiger wird, wenn wir sie auf ein spezielles Kopfkissen betten. Vor ein paar Monaten war sie noch mobil und war dabei schon immer stark hinlaufgefährdet. Ihre innere Unruhe war für ihren Körper sehr belastend und hat sie viel Kraft gekostet. Seit 2 Wochen ist Frau Müller nun komplett bettlägerig, sie hat einfach nicht mehr die Kraft, aufzustehen. Auch im Bett hat ihre Unruhe nicht nachgelassen. Beständige Bewegungen der Beine, Nesteln mit den Händen – auch am Abend fand sie nicht zur Ruhe. Meine Kollegin Miriam und ich haben dann ein spezielles Kopfkissen ausprobiert. Das verfügt zusätzlich über eine Art Kapuze, die man den Pflegekunden vorsichtig über den Hinterkopf ziehen kann. Die Kapuze ist mit kleinen Kügelchen gefüllt, die den Stoff von innen beschweren – also wie eine Gewichtsdecke, nur als Kapuze. Sobald Frau Müller dieses Gewicht spürt, wird sie sofort merklich ruhiger und kann entspannen. Wie toll, oder?“, hat mir meine Bekannte Eva am Dienstag erzählt.
Positives verstärken, Negatives verhindern
Ich konnte Eva nur zustimmen. Es ist einfach klasse, wenn eine Fachkraft solche Dinge in der Praxis herausfindet und dann zum Wohl der Pflegekunden anwenden kann. Ich bin davon überzeugt, dass wir alle solche Geheimtipps und Kniffe aufgrund unserer langjährigen Berufserfahrung in petto haben.
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