Kennen Sie das auch? Sie arbeiten mit Ihrem Auszubildenden in einem normalen Dienst zusammen und Ihnen fallen bestimmte Dinge auf, die fachlich nicht in Ordnung sind. Sollen Sie diese Punkte sofort ansprechen oder können Sie bis zur Pause/bis nach dem Dienst warten? Oder Sie stehen mit einem Lernenden in einer Praxisanleitungssituation am Bett und überlegen in einer brenzligen Situation blitzschnell: „Soll ich jetzt eingreifen? Oder kann ich das laufen lassen und dem Azubi meine Rückmeldung später im Gespräch geben?“
Lange Leine versus Sicherheit
Ich vermute, jeder von uns Praxisanleitern hat eine solche Situation schon einmal erlebt. Hier ist dann unser ganzes pädagogisches Geschick gefragt, denn wir müssen innerhalb von Sekunden entscheiden:
- Eingreifen? Die Sicherheit des Pflegekunden ist gewährleistet oder er bekommt in der Akutsituation sofort Hilfe. Allerdings könnte das Eingreifen beim Auszubildenden negativ aufgenommen werden, da er sich dadurch möglicherweise verunsichert und angegriffen fühlen könnte. Zudem könnte das Vertrauen des Pflegekunden in den Auszubildenden beeinträchtigt werden, wenn dieser Hilfe von außen benötigt.
- Nicht eingreifen? In diesem Fall bleibt das Vertrauen des zu Pflegenden in den Lernenden bestehen, und der Auszubildende behält die Kontrolle über die Situation, ohne verunsichert zu werden. Möglicherweise fordert er sogar selbst Unterstützung an. Allerdings besteht die Gefahr, dass der Pflegekunde ernsthaft gefährdet wird oder sogar Schaden nimmt.

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