Kommen Sie zu dem Eindruck, dass Ihr Auszubildender soweit ist, dass er mit in die unmittelbare Sterbebegleitung einbezogen werden kann, sollten Sie hierbei sehr bedacht vorgehen. Bedenken Sie, dass insbesondere für sehr junge Auszubildende das Miterleben von Sterben sehr prägend ist.
Der Soziologe Alois Hahn hat einmal ausgerechnet, dass wir heute in der modernen Gesellschaft im Durchschnitt alle 15 Jahre einen Todesfall in der Familie oder im Bekanntenkreis miterleben. Aus dieser Durchschnittszahl lässt sich ableiten, dass es Auszubildende gibt, die noch nie das Sterben eines anderen Menschen unmittelbar begleitet haben. Somit ergibt sich für sehr junge Schüler der Pflegeausbildung im Rahmen der Ausbildung zur Pflegekraft eine sogenannte „Primärerfahrung“.
In den Medien, z. B. im Fernsehen, sind das Sterben und der Tod sehr präsent. Sterbe- und Todesvorstellungen junger Menschen werden daher durch diese Medien geprägt. Erleben Auszubildende dann das Sterben eines Menschen hautnah mit, hat diese Erfahrung eine eigene Qualität. Der junge Mensch erfährt, dass das Sterben Realität ist und eben nicht medial aufbereitet.
Reflektieren Sie die Erfahrungen Ihrer Schüler
Die Erfahrung zeigt, dass die ersten Erlebnisse mit sterbenden Bewohnern Schüler sehr prägen können. Daher ist nicht nur die Vorbereitung einer Sterbebegleitung wichtig, sondern auch die Begleitung während einer Sterbebegleitung sowie die Nachbereitung.
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Jede Ausgabe zeigt Ihnen Wege für eine würdevolle Pflege und Betreuung von Menschen auf, die sich in der letzten Phase ihres Lebens befinden. Auf der Basis von Respekt gegenüber dem Leben und der Autonomie des Menschen erfahren Sie regelmäßig, wie Sie diese verantwortungsvolle Aufgabe mit Kompetenz, Wahrhaftigkeit und Einfühlungsvermögen durchführen.