„Ich habe gehört, dass das Pflegestudium in Zukunft bezahlt wird. Stimmt das? Und wenn ja, in welchem Umfang? Ich kann mir vorstellen, dass das nicht nur für meine Azubis interessant sein könnte, sondern auch für mich! Vielleicht kann ich unter dieser Voraussetzung auch noch ein Studium absolvieren“, schrieb mir die Leserin Kathrin S., Praxisanleiterin aus Koblenz.
Meine Antwort: Zum 01.01.2024 ist das sogenannte Pflegestudiumstärkungsgesetz in Kraft getreten. Laut der diesbezüglichen Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums sieht das Gesetz im Einzelnen diese Regelungen vor, die direkt das Pflegestudium/die Pflegeausbildung betreffen:
- Studierende in der Pflege erhalten für die gesamte Dauer ihres Studiums eine angemessene Vergütung. Mit Übergangsvorschriften soll zugleich sichergestellt werden, dass diejenigen, die auf Grundlage der bisherigen Regelungen eine hochschulische Pflegeausbildung begonnen haben, für die verbleibende Studienzeit ebenfalls eine Ausbildungsvergütung erhalten, ohne dass ihr Studium neu organisiert werden muss.
- Die Finanzierung des praktischen Teils der hochschulischen Pflegeausbildung soll in das bestehende Finanzierungssystem der beruflichen Pflegeausbildung integriert werden. Dabei wird die hochschulische Pflegeausbildung als duales Studium ausgestaltet und künftig auch ein Ausbildungsvertrag vorgesehen.
In Bezug auf Ihre Anmerkung, dass ein Studium, wenn es künftig vergütet wird, vielleicht auch für Sie als ausgelernte Pflegefachkraft interessant sein könnte, muss ich Sie leider enttäuschen. Die neuen gesetzlichen Regelungen beziehen sich nur auf das primärqualifizierende Studium, d. h. nur auf Studenten, die vorher noch keine Ausbildung im Bereich der Pflege abgeschlossen haben. Für uns alte Hasen gelten die Regelungen in Bezug auf ein bezahltes Studium leider nicht.
Was ich aber gut finde: Das Pflegestudium wird dann künftig als duales Studium ausgestaltet werden, das bedeutet z. B.: Jeder, der Pflege studieren möchte, braucht in Zukunft auch einen Vertrag bei einem praktischen Ausbildungsträger. Er absolviert dann dort seine praktischen Einsätze und hat (hoffentlich) guten und regelmäßigen Kontakt zur Praxis. Ich hoffe, dass wir dadurch eine bessere Verzahnung von Theorie und Praxis hinbekommen und die künftigen Fachkräfte mit Studienabschluss nicht mehr ganz als Exoten angesehen, sondern von Anfang an besser integriert werden.

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