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Ihr Handlungsplan für eine nachhaltige und gute Palliativversorgung

Nachdem Sie die Wirksamkeit Ihrer palliativen Pflege anhand der Checkliste gründlich überprüft haben, geht es nun darum, die gewonnenen Erkenntnisse in konkrete Verbesserungen zu verwandeln und diese langfristig in Ihrer […]

Sandra Herrgesell

16.06.2025 · 3 Min Lesezeit

Nachdem Sie die Wirksamkeit Ihrer palliativen Pflege anhand der Checkliste gründlich überprüft haben, geht es nun darum, die gewonnenen Erkenntnisse in konkrete Verbesserungen zu verwandeln und diese langfristig in Ihrer Einrichtung zu verankern. Dieser Abschnitt zeigt Ihnen, wie Sie systematisch Handlungsfelder identifizieren, wirksame Maßnahmen entwickeln und sicherstellen, dass Ihre Bemühungen nachhaltig Früchte tragen.

Handlungsfelder erkennen und Optimierungsmaßnahmen entwickeln

Die Ergebnisse Ihrer Bewertung sind der Kompass für die Weiterentwicklung Ihrer palliativen Versorgung. Analysieren Sie genau, in welchen Bereichen Verbesserungsbedarf besteht. Sobald Sie die Handlungsfelder identifiziert haben, entwickeln Sie konkrete und messbare Maßnahmen, um die festgestellten Schwachstellen zu beheben und Ihre Stärken weiter auszubauen. Hier einige Beispiele, die Ihnen als Inspiration dienen können:

  • Passen Sie Schulungsinhalte an. Stellen Sie fest, dass Unsicherheiten im Umgang mit bestimmten Symptomen bestehen, entwickeln Sie gezielte Fortbildungen für Ihr Team. Beziehen Sie dabei Praxisanleitungen und Auszubildende direkt ein, sie verfügen über frisches Wissen und können aktiv zur Wissensvermittlung beitragen! Praxisbeispiel bei Atemnot: Entwickeln Sie mit Auszubildenden einen Workshop, der sowohl pflegerische als auch kommunikative Aspekte umfasst – etwa das Erkennen von Atemnot, Positionierungsstechniken und die Begleitung Betroffener in Angstzuständen.
  • Überarbeiten Sie Ihre Versorgungsstandards. Sind Ihre aktuellen Standards zur palliativen Versorgung nicht mehr zeitgemäß, nehmen Sie eine Überarbeitung unter Einbeziehung aktueller Leitlinien vor.
  • Umgang mit ethischen Dilemmata. Fördern Sie den Austausch über ethische Fragen und die Entwicklung gemeinsamer Haltungen in Ihrem Team, bieten Sie Zugang zu ethischer Beratung im Team oder durch externe Experten an. Praxisbeispiel 1: Fallbesprechung zur Ernährung am Lebensende – Organisieren Sie moderierte Teamsitzungen, in denen ethische Fragestellungen wie „Soll eine PEG-Sonde bei fehlender Nahrungsaufnahme gelegt werden?“ gemeinsam reflektiert werden.
  • Intensivieren Sie die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Gibt es Optimierungspotential in der Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten oder Seelsorgern, initiieren Sie regelmäßige Fallbesprechungen oder gemeinsame Fortbildungen.
  • Verbessern Sie die Informationsweitergabe. Gibt es Kommunikationslücken, optimieren Sie die Übergabeprozesse und die Dokumentation. Alle relevanten Informationen (Vitalwerte, Schmerzprotokolle, Medikamentengabe, Besonderheiten im Verhalten, Wünsche des Patienten) werden in Echtzeit dokumentiert und sind für alle berechtigten Mitarbeitenden sofort einsehbar. Nutzen Sie ein einheitliches digitales System, das relevante Informationen wie aktuelle Symptomlast, Medikationsänderungen und individuelle Wünsche der Pflegekunden enthält. So wird sichergestellt, dass alle Mitarbeitenden – auch in Rufbereitschaft oder am Wochenende – jederzeit auf den aktuellen Stand zugreifen können. Schulen Sie Ihr Team im präzisen und empathischen Formulieren von Beobachtungen, z. B. bei Schmerzäußerungen oder Veränderungen im Verhalten. Ergänzen Sie die Dokumentation um subjektive Einschätzungen der Patientinnen und Patienten („Ich habe Angst“, „Ich möchte heute nicht sprechen“), um eine ganzheitliche Versorgung zu ermöglichen.

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