Wenn Sie Nachhaltigkeit als dauerhaftes Thema in Ihrer Einrichtung etablieren und damit eine stetige Verbesserung erreichen wollen, bietet es sich an, dass Sie einen Qualitätszirkel (QZ) dazu etablieren. In diesen Schritten können Sie vorgehen.
- Klären Sie das Ziel. Mit klaren Zielen geben Sie Orientierung und schaffen Akzeptanz. Ein beispielhaftes Ziel Ihres QZ könnte so lauten: „Mit unserem QZ zur Nachhaltigkeit wollen wir ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit systematisch in unserem Pflegealltag verankern.“
- Sichern Sie die Unterstützung der Leitung. Informieren Sie die Einrichtungsleitung über den geplanten Zirkel und holen die aktive Unterstützung ein. Ideal ist es, wenn die Leitung selbst den Auftrag gibt. Denken Sie immer daran, dass ohne Rückhalt von oben keine verbindlichen Veränderungen zu erreichen sind. Argumentieren Sie mit den auf Seite 2 genannten Gründen für Nachhaltigkeit.
- Stellen Sie ein Team zusammen. Ein Qualitätszirkel sollte aus 5–8 Personen bestehen. Denken Sie dabei daran, dass die Arbeit im QZ immer freiwillig sein sollte. Sie können den Zirkel ausschreiben und auch gezielt Personen ansprechen, die Sie gerne im Zirkel hätten. Vielfältige Perspektiven sorgen für praxistaugliche und wirksame Lösungen.
- Legen Sie den Rahmen und den Ablauf fest. Wie oft soll Ihr Zirkel tagen? Aus meiner Sicht bietet es sich an, monatlich 90 Minuten zu tagen. Darüber hinaus brauchen Sie jemanden für die Moderation, die Protokollführung und ggf. auch Recherche. Denken Sie daran, dass Sie mit klaren Strukturen Verlässlichkeit schaffen und die Umsetzung fördern.
- Identifizieren Sie erste Themen. Starten Sie die erste Sitzung mit einem Brainstorming zu nachhaltigen Themen in Ihrer Einrichtung. Ein klarer Themenfokus motiviert und sorgt für schnelle Erfolgserlebnisse. Beispiele sind die Abfallvermeidung in der Küche, Energiesparmaßnahmen im Alltag, nachhaltige Reinigungsmittel, wassersparende Techniken oder Mitarbeitendengesundheit.
- Planen Sie erste Maßnahmen im PDCA-Zyklus. Planen Sie für jedes Thema nach dem PDCA-Zyklus, um eine strukturierte Vorgehensweise zu gewährleisten. Die Übersicht zeigt beispielhaft ein Protokoll zu den Ergebnissen des Zirkels.
- Sichern Sie die Kommunikation und Information. Informationen aus dem QZ machen Sie für alle Nicht-Teilnehmenden z. B. transparent über Aushänge, Intranet, Mitarbeitendenzeitschrift. Damit stärken Sie Vertrauen und Motivation.
- Evaluieren Sie die QZ-Arbeit. Neben den einzelnen Maßnahmen ist es im QZ immer wichtig, auch die Arbeit des Zirkels auszuwerten, z. B. alle 2 Monate. Fragen können sein:
- Was hat gut funktioniert?
- Wo gibt es Schwierigkeiten?
- Welche Themen nehmen wir auf?
- Verankern Sie Nachhaltigkeit in Ihrer Unternehmenskultur. Ihr Qualitätszirkel soll kein Arbeitsgrüppchen mit „spinnerten Ideen“ sein. Leider erlebe ich genau diese Sichtweise hier oft. Der Zirkel soll eine Akzeptanz als wichtiges Gremium erhalten. Das erreichen Sie, indem Sie das Thema und den QZ als festen Bestandteil in Ihr QM-Handbuch, den Fortbildungsplan und auch das Leitbild aufnehmen.
- Erhalten Sie dauerhaft die Motivation. Die Teilnehmenden in Ihrem QZ können Sie wertschätzen z. B. durch kleine Feiern, Zertifikate oder öffentliche Anerkennung. Die Mitarbeitenden, die nicht teilnehmen, erfahren Wertschätzung, wenn Sie sie einladen und sie kontinuierlich informieren.
| Übersicht: PDCA-Zyklus am Beispiel einer Maßnahme zur Nachhaltigkeit | |
| Phase | Beispiel |
| Plan | Der Stromverbrauch soll gesenkt werden, ohne die Versorgungsqualität zu beeinträchtigen. Ermittelte Problemstellung: Beleuchtung und elektrische Geräte laufen häufig unnötig. Räume werden auch bei Tageslicht künstlich beleuchtet. Geräte im Bereitschaftsmodus verbrauchen dauernd Storm. Es werden daher die folgenden Maßnahmen festgelegt: Licht ausschalten, wenn die Räume leer sindGeräte vollständig ausschalten, wenn nicht in GebrauchAustausch gegen EnergiesparlampenTestzeitraum: 4 Wochen |
| Do | Die Maßnahmen werden 4 Wochen getestet. Hierzu werden die Mitarbeitenden zu den Verhaltensregeln geschult und defekte Leuchtmittel durch LED ersetzt sowie Geräte mit Stand-by-Funktion mit schaltbaren Steckdosenleisten ausgestattet. Eine Dokumentation können Sie über Fotos und Protokolle erstellen. Erfassen Sie dabei auch Rückmeldungen. |
| Check | Evaluation nach 4 Wochen: Hierzu können Sie nutzen: StromzählervergleichBefragung der Mitarbeitenden zur Akzeptanz, Schwierigkeiten |
| Act | Die Evaluation hat ergeben, dass der Stromverbrauch um 10 % gesenkt wurde. Die Mitarbeitenden meldeten eine leichte Umsetzbarkeit, jedoch gelegentliche Vergesslichkeit beim Ausschalten zurück. Maßnahmen zur weiteren Verbesserung sind: Weiterführen der Maßnahmen Erinnerungsschilder an Lichtschaltern: „Licht aus, Umwelt freut sich“ QB prüft weiter im Rahmen von Rundgängen Maßnahmen werden in das Einarbeitungskonzept für neue Mitarbeitende aufgenommen |
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