„Meine Kollegen und ich tun uns oft schwer mit den freien Formulierungen. Wenn ein Auszubildender z. B. super war und toll gearbeitet hat, würden wir bei den Beurteilungen gern immer noch einen freien Text hinzufügen. Wir finden das schön und denken, es ist auch eine tolle Motivation für unsere Azubis, wenn sie noch mal in richtigen Sätzen lesen, was sie alles prima gemacht haben. Meine Praxisanleiter-Kollegin Kerstin fragte nun, ob es nicht sinnvoll wäre, wenn wir uns einmal gewisse Standardformulierungen ausdenken, auf die dann jeder zugreifen könnte. Oder ob wir uns eine Art Liste erstellen sollten, auf der die Kriterien formuliert sind, die wir beim Schreiben einer Beurteilung auf dem Schirm haben sollten. Was meinen Sie?“, hat mich gestern die Praxisanleiterin eines Seniorenpflegeheims gefragt.
Ergänzender Text als positiver Antrieb
Was ist Ihre Meinung dazu? Ich finde den Ansatz der Kollegen generell klasse! Mittlerweile sind sehr viele Bewertungsbögen der Schulen oder auch von unseren Trägern so aufgebaut, dass wir „nur“ noch Kreuzchen setzen müssen. War der Auszubildende, den ich betreut habe, in einem oder in mehreren Bereichen besonders engagiert oder hat eines seiner Merkmale besonders herausgestochen, kann ich das bei solchen Beurteilungsbögen nur schwer darstellen.
Klar, kann man es ankreuzen, aber seien wir ehrlich: Das wirkt doch niemals so eindeutig, als wenn ich als Praxisanleiter einen freien Text formuliere, in dem der Azubi explizit gelobt wird. Ich erinnere mich, dass ich in meiner Fachkraftausbildung auch 2–3 solcher „freien“ Beurteilungen bekommen und mich wahnsinnig darüber gefreut hatte!

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