Manche Menschen scheinen einen unsichtbaren Schutzschild mit sich zu tragen: Schicksalsschläge werfen sie nicht um, Stress prallt an ihnen ab. Wo andere mit Depressionen, Sucht, Angsterkrankungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen reagieren, bleiben sie gesund. Resilienz bezeichnete ursprünglich die Fähigkeit, Extremsituationen durchzustehen, ohne Schaden an der Seele zu nehmen. Inzwischen ist Resilienz zu einem Modewort geworden. Resilient ist, wer es ohne Burn-out durch den Alltag schafft. Eine Fähigkeit, die angesichts von Grippewellen und Personalknappheit auch bei Tagespflegeleitungen besonders gefragt ist.
Resilienz kann man lernen
Einer der bekanntesten Resilienz-Forscher, Raffael Kalisch, beschreibt anschaulich: „Resilient sind nicht die, die sich nicht berühren lassen, sondern die, denen es gelingt, in allem Übel auch noch ein Körnchen Gutes zu finden, die, deren neuronales Belohnungssystem auch in stressigen und belastenden Situationen noch Aktivität zeigt. Solche Menschen machen sich keine Illusionen, aber bei Ungewissheit neigen sie dazu, eher einen positiven Verlauf der Dinge anzunehmen, und sie glauben eher, dass sie selbst etwas bewirken können.“ Sie als Tagespflegeleitung haben es also selbst in der Hand. Nachfolgend stelle ich Ihnen 7 Strategien vor, die Ihre Resilienz nachhaltig fördern können. Bedienen Sie sich einfach aus diesem Strategiekasten. Sollte eine Strategie gar nicht zu Ihrer persönlichen Situation passen, ignorieren Sie diese einfach.
1. Strategie: Machen Sie sich die Endlichkeit der Situation bewusst
Jeder Verkehrsstau löst sich irgendwann auf. Sie wissen also aus Ihrem Leben, dass nahezu jede emotional herausfordernde Situation, der Sie sich bisher stellen mussten, auch irgendwann wieder vorbei war. Das Gleiche können Sie von jeder Krise erwarten, die Sie in Ihrem beruflichen oder privaten Leben trifft. Denken Sie an die unzähligen Krisen, die Sie in Ihrem Leben bereits gemeistert haben. Es gibt mehr als genug Gründe zu glauben, ja vielleicht sogar zu wissen, dass das alles auch mal wieder vorbei sein wird. Sie dürfen also durchaus realistisch optimistisch sein.
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