Auch Sie stehen sicherlich vor der Aufgabe, Ihre Öffentlichkeitsarbeit mit Pflegeszenen und Porträts Ihrer Kunden zu bebildern. Dafür können Sie auf kostenpflichtige Fotodatenbanken zurückgreifen. Charmanter und authentischer sind aber meist Aufnahmen, die in Ihren Räumen entstanden sind. Sie zeigen dann Ihre realen Mitarbeiter, die Ihr Firmenlogo auf der Arbeitskleidung tragen, aber auch Ihre ambulanten oder stationären Kunden.
Auch Kunden haben das Recht am eigenen Bild
Jede Person hat in Deutschland das sogenannte Recht am eigenen Bild. Es besagt unter anderem, dass Fotos, die die Person erkennen lassen, nur mit ihrer Einwilligung veröffentlicht werden dürfen. Auch Ihre Pflegekunden können sich darauf berufen, wie das folgende Praxisbeispiel zeigt, mit dem ich beruflich konfrontiert war:
Praxisbeispiel:
Zu Marketingzwecken beschriftet ein großer Pflegeanbieter seine Fahrzeuge regelmäßig mit Werbebotschaften, die unter anderem auch mit Pflegeszenen bebildert werden. Dabei wurde auch eine Porträtaufnahme der Heimbewohnerin U. K. verwendet, die im Heimvertrag ihre Einwilligung zum – pauschal formulierten – „Einsatz zu Werbezwecken“ gegeben hatte. Auch nachdem sie 2021 verstorben war, waren Fahrzeuge mit ihrem Bild unterwegs. Rund 2 Jahre später sahen die Angehörigen eines der Autos zufällig – und waren entsetzt. Sie verlangten die sofortige Entfernung der Abbildung ihrer verstorbenen Mutter. Da unklar war, ob deren Einwilligung auch Zeiten über den Tod hinaus umfasste, musste der Träger 3 Fahrzeuge aufwendig grafisch umgestalten lassen.
Holen Sie die Zustimmung bereits im Heimvertrag ein
Es spricht daher viel dafür, dass Sie sich schon im Heim- oder Pflegevertrag eine detaillierte und eindeutig formulierte Erlaubnis geben lassen, Fotos Ihres Kunden in Ihrer Öffentlichkeitsarbeit zu verwenden.
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