Damit die palliative Pflege in Ihren Einrichtungen und Diensten gut funktioniert, sollten Sie planvoll vorgehen. In Pflegeheimen sollten Sie schon beim ersten Gespräch genau hinhören. Gibt es Hinweise auf eine begrenzte Lebenszeit? Hat jemand chronische Krankheiten oder kann sich schlecht bewegen? Sie sollten schon beim ersten Kontakt und bei der ersten Einschätzung auf Dinge achten, die auf einen möglichen Bedarf an palliativer Pflege hindeuten.
Praxisbeispiel: Frühzeitiges Erkennen eines palliativen Bedarfs
Frau Müller, 87 Jahre alt, zieht neu in Ihr Pflegeheim ein. Im strukturierten Aufnahmegespräch mit ihrer Tochter und der zuständigen Pflegefachkraft werden folgende Punkte besprochen und im Aufnahmeprotokoll dokumentiert:
- Begrenzte Lebenserwartung (Hinweise): Frau Müllers Tochter berichtet, dass ihre Mutter an fortgeschrittener Herzinsuffizienz leidet und in den letzten Monaten mehrfach wegen akuter Verschlechterungen im Krankenhaus behandelt werden musste. Die behandelnde Kardiologin habe eine weitere Zunahme der Beschwerden und eine begrenzte Lebenserwartung angedeutet.
- Chronische Erkrankungen: Neben der Herzinsuffizienz leidet Frau Müller an einer fortgeschrittenen Arthrose in beiden Hüften, die ihre Mobilität stark einschränkt und zu chronischen Schmerzen führt.
- Funktionelle Einschränkungen: Frau Müller ist auf einen Rollator angewiesen und benötigt Unterstützung bei der Körperpflege und beim Ankleiden. Sie berichtet von zunehmender Schwäche und schneller Erschöpfung.
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