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Schritt für Schritt zur besseren Palliativversorgung

Sicher möchten Sie Ihren Pflegekunden in der letzten Lebensphase die bestmögliche Unterstützung bieten. Mit diesen 6 Schritten regeln Sie die palliative Versorgung in Ihrer Einrichtung: Wie arbeiten SAPV-Teams? Ein Hausarzt […]

Sandra Herrgesell

16.06.2025 · 4 Min Lesezeit

Sicher möchten Sie Ihren Pflegekunden in der letzten Lebensphase die bestmögliche Unterstützung bieten. Mit diesen 6 Schritten regeln Sie die palliative Versorgung in Ihrer Einrichtung:

  1. Erreichen Sie eine bestmögliche Schmerzlinderung. Nutzen Sie verlässliche Methoden, um Schmerzen genau zu erfassen. Passen Sie dann die Medikamente und andere Behandlungen in enger Absprache mit Ärzten individuell an. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob die Schmerzbehandlung wirkt und gut vertragen wird.
  2. Führen Sie Gespräche mit Angehörigen. Sprechen Sie regelmäßig, offen und mitfühlend mit den Angehörigen. Informieren Sie sie über den Zustand, die Ziele der Behandlung, Wünsche und Bedürfnisse. Bieten Sie Unterstützung an. Eine verbesserte Kommunikation stärkt das Vertrauen, nimmt Ängste und Unsicherheiten und ermöglicht gemeinsame Entscheidungen im Sinne des Bewohners.
  3. Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden. Dazu gehören die Grundlagen der palliativen Versorgung, der Umgang mit Symptomen, die Kommunikation mit Betroffenen und Angehörigen, ethische Fragen am Lebensende sowie der Umgang mit Sterben und Tod. Gut geschulte Mitarbeitende fühlen sich sicherer und kompetenter. Eine Pflegekraft, die weiß, wie sie auf die Frage „Muss ich Angst haben?“ einfühlsam antwortet, kann in einem entscheidenden Moment viel Halt geben.
  4. Arbeiten Sie mit einem multiprofessionellen Team. Dazu gehören neben der SAPV auch Hausärztinnen und Hausärzte, Hospizdienste (ambulant und stationär), Seelsorge, Sozialarbeit, Psychologie/Psychotherapie sowie Therapeuten (Physio-, Ergotherapie, Logopädie) und Ernährungsberatung. Schaffen Sie klare Kommunikationswege, beziehen Sie diese Fachkräfte frühzeitig bei Bedarf ein, erstellen Sie gemeinsam Versorgungspläne und stimmen Sie Maßnahmen regelmäßig ab.
  5. Regeln Sie die Erreichbarkeit. Erstellen Sie eine leicht zugängliche Übersicht mit den Kontaktdaten aller wichtigen Ansprechpartner. Dies kann eine digitale Liste im internen Netzwerk, ein Ordner an zentraler Stelle oder eine Informationsbroschüre für Mitarbeitenden und (gegebenenfalls) Angehörigen sein. Diese Übersicht sollte die Kontaktdaten von Hausärzten, SAPV-Teams, Hospizdiensten, Seelsorgern, Sozialarbeitern und gegebenenfalls weiteren relevanten Therapeuten und Beratungsstellen enthalten. Stellen Sie sicher, dass diese Informationen stets aktuell gehalten werden.
  6. Beachten Sie konsequent Patientenverfügungen. Setzen Sie die Wünsche und Anweisungen Ihrer Pflegekunden zur medizinischen Behandlung am Lebensende, die in Patientenverfügungen oder Vorsorgevollmachten festgehalten sind, konsequent um. Beschäftigen Sie sich frühzeitig mit diesen Dokumenten, dokumentieren Sie sie klar im Pflegeprozess, sensibilisieren Sie alle Mitarbeitenden und stimmen Sie sich eng mit Ärzten und gegebenenfalls auch mit rechtlichen Betreuern ab.

Wie arbeiten SAPV-Teams?

Ein Hausarzt oder ein Facharzt kann die SAPV verordnen, wenn ein Pflegekunde besondere palliative Hilfe braucht. SAPV-Teams sind Fachleute aus verschiedenen Bereichen, die schwer kranke Menschen zu Hause oder im Pflegeheim besonders gut versorgen. Diese Teams haben meistens Ärzte mit viel Erfahrung in der Palliativmedizin und Pflegekräfte mit einer speziellen Ausbildung für diese Art der Pflege.

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