Wenn ein Bewohner pflegerisch versorgt wird, ist das eine sehr persönliche Angelegenheit, die mit einer großen Verantwortung einhergeht. Schließlich ist der Pflegende in den intimsten Lebensbereich des Bewohners einbezogen. Schamgefühle kommen dann vor.
Denn selbst wenn ein Vertrauensverhältnis zwischen Bewohner und Mitarbeiter besteht, können dennoch Hemmungen und Schamgefühle vorhanden sein. Diese Gefühle sind grundsätzlich hilfreich, da sie dafür sorgen, die Regeln im Umgang miteinander einzuhalten und die gegenseitigen Grenzen zu respektieren. Dennoch können Schamgefühle sowohl für den Bewohner als auch für Ihren Mitarbeiter belastend sein.
WIE ENTSTEHEN SCHAMGEFÜHLE?
Schamgefühle entstehen dann, wenn sich eine Person herabgewürdigt, in Verlegenheit gebracht, missverstanden oder bei etwas ertappt fühlt. Scham ist dabei ein Gefühl, das von den meisten Menschen als unangenehm empfunden wird – und zwar immer dann, wenn die Grenzen der Intimsphäre überschritten werden, z. B., weil man sich während der Pflege nackt zeigen muss oder sehr persönliche Dinge preisgeben soll. Denken Sie an sich selbst: Lagen Sie schon mal bei einem Krankenhausaufenthalt in einem Mehrbettzimmer, als der Arzt zur Visite kam, um die OP-Wunde zu begutachten? Wie hat sich das angefühlt, vor den anderen Patienten entkleidet zu sein? In der Regel stehen Schamgefühle im engen Kontext mit sogenannten Tabuthemen. „Körperpflege“ oder „Ausscheidungen“ sind in unserem Kulturkreis eher Themen, über „die man nicht spricht“ und die deswegen sehr intim sind.
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