Wenn es um die Versorgung von Menschen mit Demenz geht, ist schnell von Empathie und Mitgefühl die Rede. Beides ist wichtig, gerade weil Pflege immer auch Beziehungsarbeit ist. Und beides kann nachhaltig die Beziehung zum Menschen mit Demenz stärken – oder grundsätzlicher: erst ermöglichen. Doch allzu häufig werden sowohl Empathie als auch Mitgefühl in diesem Kontext genannt, aber was genau es bedeutet, sie professionell in der Pflege einzusetzen, wird nicht weiter erklärt. Daher ist es wichtig, dass das „Wie“ klar ist.
Sie sind keine Angehörigen
Mitfühlend zu sein oder empathisch ist häufig etwas, was von pflegenden Angehörigen erwartet wird. Außen vor gelassen, ob das eine gerechtfertigte Erwartung ist, besteht in der häuslichen Pflege durch Angehörige wesentliche Unterschiede in Sachen Empathie und Mitgefühl. Auch ohne familiäre oder freundschaftliche Beziehung zum Menschen mit Demenz wird von Ihnen als Pflegefachleute empathisches und mitfühlendes Vorgehen erwartet. Gewissermaßen als Grundhaltung der Pflegenden – die gleichsam beides als Methodik zu nutzen wissen. Bei fremden Menschen kann das eine Herausforderung sein.
Empathie? Mitgefühl? Kennen Sie den Unterschied?
Um Empathie und Mitgefühl professionell einsetzen zu können und die Beziehung zu Menschen mit Demenz damit zu stärken, gilt es, sich den Unterschied bewusst zu machen. Insgesamt kann man sagen, dass Empathie sich auf das Verstehen und Nachempfinden des Erlebens einer anderen Person und auch ihrer damit verbundenen Gefühle bezieht. Mitgefühl beinhaltet zusätzlich den Wunsch bzw. die Bereitschaft, aktiv zu handeln, um z. B. das empfundene Leid einer anderen Person zu lindern. Empathie bedeutet daher im Unterschied, ein Erleben des Menschen mit Demenz in diesem Kontext zu verstehen und wahrzunehmen, ohne deshalb aktiv werden zu müssen oder zu wollen. Mitgefühl bedeutet in der Regel, dass das Erleben der Person als negativ beurteilt wird – sonst wird keine Bereitschaft zur Handlung aktiviert.
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