So unterstützen Sie Ihre Pflegekunden bei der gesundheitlichen Versorgungsplanung

Sicher fragen Sie sich als Pflegekraft oder QMB: Was genau verbirgt sich hinter der „gesundheitlichen Versorgungsplanung“ (GVP) für unsere Pflegekunden? Stellen Sie es sich so vor: Es geht darum, frühzeitig […]

Sandra Herrgesell

16.06.2025 · 3 Min Lesezeit

Sicher fragen Sie sich als Pflegekraft oder QMB: Was genau verbirgt sich hinter der „gesundheitlichen Versorgungsplanung“ (GVP) für unsere Pflegekunden? Stellen Sie es sich so vor: Es geht darum, frühzeitig für die letzte Lebensphase Ihrer Pflegekunden vorzusorgen und sicherzustellen, dass ihre ganz persönlichen Wünsche und Vorstellungen bezüglich ihrer medizinischen und pflegerischen Versorgung Gehör finden – insbesondere für Momente, in denen sie selbst keine Entscheidungen mehr treffen können. Die GVP ist daher ein strukturiertes Gesprächsangebot, das sich primär an Ihre Bewohner in stationären Pflegeeinrichtungen richtet. ABER: Die Prinzipien und die Notwendigkeit einer vorausschauenden Planung für die letzte Lebensphase gelten selbstverständlich auch für Menschen, die ambulant versorgt werden. Klären und dokumentieren Sie mit diesem Angebot die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen Ihrer Pflegekunden für die medizinische und pflegerische Versorgung am Lebensende frühzeitig und in einer verbindlichen Form.

Hinweis:

Für die Anwendung von GVP und die Abrechnung mit der Krankenkasse gemäß § 132 g SGB V ist eine gesonderte Qualifikation erforderlich. Die Refinanzierung einer Vollzeitstelle für GVP erfolgt i. d. R. bei 400 gesetzlich versicherten Bewohnern.

5 Schritte zur optimalen Versorgungsplanung

  1. Freiwilligkeit ist entscheidend. Machen Sie Ihren Pflegekunden deutlich, dass dieses Angebot völlig freiwillig ist. Es wird ihnen oder ihrer gesetzlichen Vertretung aktiv unterbreitet, aber die Entscheidung liegt ganz bei ihnen.
  2. Ermöglichen Sie qualifizierte Gespräche. Informieren Sie über die Möglichkeit von Gesprächen mit speziell ausgebildeten  Fachkräften,  sogenannten „Gesprächsbegleitern“. Diese führen die wichtigen Gespräche ergebnisoffen, sensibel und fachlich fundiert.
  3. Beachten Sie relevante Inhalte. Die Gespräche berühren sensible Themen wie Wiederbelebungswünsche, Vorstellungen zu möglichen Krankenhauseinweisungen, die optimale Schmerztherapie, spirituelle Bedürfnisse oder die Einbeziehung von spezialisierten Palliativteams (SAPV).
  4. Sorgen Sie für klare Dokumentation. Halten Sie die Ergebnisse der GVP schriftlich fest und machen Sie sie für alle relevanten Personen, die in der Versorgung eingebunden sind, zugänglich – z. B. den Rettungsdienst, die Hausärztinnen und Hausärzte oder Kliniken.
  5. Weisen Sie auf die Möglichkeit der Aktualisierung hin. Betonen Sie, dass die Versorgungsplanung nicht statisch ist. Sie kann jederzeit angepasst werden, sollten sich die Wünsche oder die gesundheitliche Situation Ihrer Klienten im Laufe der Zeit verändern.
Muster: Beratungsprotokoll GVP (Auszug)
Name des Pflegekunden:                          Geburtsdatum:

Gesetzliche Vertretung O ja O nein → Name/Bezug:                    

Gesprächsbegleitung durch:                       Datum des Gesprächs:
Gesundheitszustand & Vorausplanung

1. Ist eine unheilbare Erkrankung bekannt?        O ja O nein O unbekannt

Falls ja:                                                                               

2. Besteht eine Patientenverfügung?                   O ja O nein O in Planung

Aufbewahrungsort:                                                              

3. Besteht eine Vorsorgevollmacht?                    O ja O nein

Name/Vollmachtnehmer:                                                     
Medizinische Behandlungswünsche am Lebensende Wiederbelebung im Notfall erwünscht? D ja D nein D Entscheidung offen Krankenhauseinweisung bei akuten Krisen? D jederzeit möglich D nur nach Rücksprache mit Angehörigen/Bevollmächtigten D möglichst vermeiden (Behandlung in Einrichtung gewünscht) Symptomlinderung (z. B. Schmerzen, Atemnot): D ja, auch mit sedierenden Medikamenten D nur eingeschränkt (bitte erläutern):                                Ernährung und Flüssigkeitsgabe in der Sterbephase: D natürliche Begrenzung akzeptiert D künstliche Ernährung erwünscht D Entscheidung situationsabhängig

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