„Am Montag hat meine PDL mich angesprochen und mich gefragt, ob ich mir vorstellen kann, noch die Weiterbildung zur Wundmanagerin zu absolvieren. Ich würde als Praxisanleiterin so zuverlässig und gut arbeiten und der Bereich der qualitativ hochwertigen Wundversorgung wäre aktuell vakant, sodass sie da an mich gedacht hat. Ich habe mir Bedenkzeit erbeten und überlege jetzt schon tagelang hin und her: Macht das Sinn? Wie denken Sie darüber?“
Meine Antwort: Ich schlage Ihnen vor, Sie konkretisieren Ihre Überlegungen einmal auf den Arbeitsalltag. Ist es in Zukunft dann gut leistbar, die Arbeit als Wundmanagerin mit der Tätigkeit als Praxisanleiterin zu verbinden? Um diese Frage zu beantworten, sollten Sie zum einen die Struktur, zum anderen aber auch die Erwartungshaltung Ihrer Kollegen und Vorgesetzten auflisten.
Ein Beispiel: In den meisten Einrichtungen gibt es für die Wunddokumentation einen festen Tag in der Woche, z. B. den Mittwoch. Hier sollten Sie dann immer komplett freigestellt sein, um sich nur der Wundversorgung und der Doku-Arbeit widmen zu können. Ist das machbar oder kollidiert das mit der Praxisanleiter-Tätigkeit? Wenn ja, was kann intern wie umgestellt werden, damit die eine Arbeit die andere Tätigkeit nicht behindert, sondern quasi wie bei einem Zahnrad sinnvoll ineinandergreift und ergänzt?
Ich glaube, aus dieser Perspektive können Sie die beste Entscheidung treffen. Die Übernahme einer Zusatzaufgabe soll ja vor allem Ihnen Freude bringen und die Qualität in der Einrichtung verbessern. Würden am Ende nur Stress und Unzufriedenheit herauskommen, wäre das nicht zielführend. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Überlegungen und würde mich freuen, wenn Sie einen guten Weg für die Kombination beider Aufgaben finden.

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