Sprachassistenzsysteme wie Amazons Alexa beinhalten zahlreiche Vorteile für Ihre Pflegekunden. Schon in unserem Themenheft „Digitalisierung“ aus dem Vorjahr sind wir hierauf eingegangen: Von der Erinnerungsstütze bis zur Unterhaltung können die kleinen Helferlein, gerade in der häuslichen Pflegesituation, in denen es mitunter an Sozialkontakten mangelt, einen immensen Mehrwert bieten. Allerdings birgt die moderne Technik auch Schattenseiten, die Sie als Pflegefachkraft im Blick haben sollten.
Fallbeispiel: Petra Kleinfurth ist verzweifelt. Ihre Mutter ist mehr und mehr auf pflegerische Unterstützung angewiesen. Täglich kommt der ambulante Pflegedienst 2-mal zu ihr nach Hause. Die Tochter ist sehr misstrauisch und möchte sicherstellen, dass die Pflegekräfte auch zu jeder Zeit angemessen mit der Pflegekundin umgehen. Daher entscheidet sie sich, eine Alexa zu kaufen und im häuslichen Pflegezimmer zu installieren. Über die „Drop-in-Funktion“ kann sie sich auf das Gerät aufschalten und in Echtzeit in die Wohnung ihrer Mutter hineinhören.
Unerlaubtes Abhören ist ein No-Go
Wenn Sie mitbekommen, dass ein Sprachassistent im Raum installiert ist, kann hierdurch Überwachungsdruck entstehen. Schließlich können die Geräte so konfiguriert werden, dass Sie gar nicht mitbekommen, ob Außenstehende sich „aufschalten“ und den großen Lauschangriff starten. Genau dies kann dann zum Gegenteil dessen führen, was Frau Kleinfurth im Fallbeispiel eigentlich beabsichtigte: Durch die Überwachung tritt keine Verbesserung ein, durch den erlebten Stress der Pflegekräfte wird das Auftreten von Fehlern deutlich erhöht, denn: Unter Druck arbeitet es sich keineswegs leichter, sondern weitaus angespannter – was wiederum die Fehlerhäufigkeit erhöht.
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