Vorbehaltsaufgaben effizient organisieren

Tipps gegen die Alltagsblindheit

Neulich unterhielt ich mich mit einem Freund, der in der häuslichen Intensivpflege tätig ist. Als ich von ihm wissen wollte, welche Themen er in seinem Berufsumfeld als ungemein wichtig erachtet, […]

Bernd Hoffmann

22.08.2024 · 3 Min Lesezeit

Neulich unterhielt ich mich mit einem Freund, der in der häuslichen Intensivpflege tätig ist. Als ich von ihm wissen wollte, welche Themen er in seinem Berufsumfeld als ungemein wichtig erachtet, schoss es wie aus der Pistole aus ihm heraus: „Die Vermeidung von Alltagsblindheit. Ich ertappe mich immer wieder dabei, welche Gefahren berufliche Routine mit sich bringen kann.“ Dies belegt auch das folgende Beispiel.

Fallbeispiel: Die Pflegefachkraft Peter Stöppel versorgt einen 80-jährigen Pflegekunden in dessen häuslicher Umgebung, der an Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes leidet. Herr Stöppel prüft täglich die Vitalwerte des zu Pflegenden, bevor er ihm die Medikation und das Insulin verabreicht. An einem sehr heißen Sommertag bemerkt der Pfleger, dass der Pflegebedürftige stark schläfrig ist und auch verwirrt auf ihn wirkt. Allerdings führt Peter Stöppel diese Symptome auf das warme Wetter zurück. Da die BZ-Werte bislang stets unauffällig waren und er unter Zeitdruck steht, verzichtet er heute auf die BZ-Messung, spritzt die gewohnte Insulindosis und bricht dann zum nächsten Kunden auf. Resultat: Der zu Pflegende landet noch am Abend mit einer Hypoglykämie im Krankenhaus. Der BZ-Spiegel war bereits zuvor deutlich zu niedrig und wurde durch das Insulin nochmals gedrückt. Die Alltagsblindheit von Herrn Stöppel führte zu einer durchaus gefährlichen Situation für den Pflegekunden …

Achtung: Routinen bergen Risiken!

Leider ist es so, dass uns die „Macht der Gewohnheit“ Risiken unterschätzen lässt. Im Fallbeispiel hat sich die Pflegefachkraft auf die regelmäßigen unauffälligen Vitalzeichenkontrollen der Vorwochen verlassen – ein echter Trugschluss, wie sich herausstellte!

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