In Stresssituationen sind Eskalationen zwischen demenziell veränderten Personen und Pflegekräften an der Tagesordnung. Lesen Sie hier, warum es besser ist, auf professionelle Weise als Verlierer aus ähnlichen Situationen hinauszugehen.
Für Pflegekräfte ist es selbstverständlich, die Zimmer der Bewohner zu betreten. Für demenziell veränderte Bewohner stellt sich die Situation jedoch oft völlig anders dar. Sie empfinden die gut gemeinte Unterstützung als Angriff auf ihre Persönlichkeit. Sie können dies nicht so konkret benennen und wehren sich intuitiv gegen das in ihren Augen übergriffige Verhalten.
PRAXISBEISPIEL: Vor Kurzem beobachtete ich eine Situation, die mich sehr erschreckt hat. Bevor die Mitarbeiterin das Zimmer eines demenziell veränderten Bewohners richtig betreten hatte, wurde sie von ihm schon wieder hinausgeworfen. Er verfolgte sie sogar bis zur Tür und schimpfte heftig, sie solle abhauen. Dabei drohte er mit der Faust. Die Mitarbeiterin stand sehr gerade mit in die Hüften gestemmten Armen vor dem Bewohner. Sie schaute ihn direkt an und versuchte, ihn zu beschwichtigen, indem sie sagte: „Herr Kuhn, nun beruhigen Sie sich doch mal. Es ist doch nur zu Ihrer eigenen Sicherheit, wenn ich kurz nach Ihnen schaue.“ Der alte Herr wurde immer wütender und die Mitarbeiterin versuchte, ihn weiter mit Erklärungen zu beschwichtigen. Ihre Stimme blieb ruhig, doch ihr Hals rötete sich, und sie spannte die Schultern an. Schließlich trat die Bezugspflegekraft von Herrn Kuhn zwischen die beiden und es gelang ihr, den alten Herrn zu beruhigen. Hierzu bestätigte sie ihm lediglich mit gesenktem Kopf und ausweichendem Blick, dass er im Recht sei.
SO LÖSEN SIE ANGESPANNTE SITUATIONEN AUF
Die Pflegekraft aus dem Beispiel hat gleich mehrere Fehler gemacht, indem sie auf Konfrontationskurs ging und an die Vernunft des Pflegekunden appellierte. Drei einfache Anregungen zeigen Ihnen, wie Sie die Eskalation ähnlicher Situationen vermeiden können.
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