Frage: „Meine Kollegin Carolin macht gerade die Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft. Sie hat mir gestern erzählt, dass man in der Pflegewissenschaft wohl mittlerweile mehrere feste Bewältigungsstrategien herausgefunden hat, die Menschen mit Demenz anwenden. Welche sind das genau?“
Antwort: Ja, das stimmt. Die Bewältigungsstrategien helfen Menschen mit Demenz gerade am Anfang der Erkrankung, mit den Symptomen und der Diagnose irgendwie zurechtzukommen. Im Einzelnen sind das:
- Leugnen („Das stimmt doch alles nicht!“)
- Relativieren („Mach Du es erst mal besser!“)
- Humorisieren („Ich war immer schon schusselig.“)
- Somatisieren („Ich habe da was im Kopf.“)
- Fremdbeschuldigen („Mein Geld ist weg!“)
- Notieren (Merkzettel schreiben)
- Konfabulieren (Fragen werden mit allgemeinen Sätzen oder Satzfragmenten aus völlig anderen Zusammenhängen beantwortet. Inhalte „passen“ meist nicht, der Sprachfluss bleibt jedoch lange erhalten.)
- Ritualisieren
- Isolieren (Rückzug aus sozialen Bindungen, Verpflichtungen, häufig auch – aus Scham und Hilflosigkeit – gemeinsam mit pflegenden Angehörigen)
Man muss dazu wissen: Menschen mit einer beginnenden Demenz erleben den Beginn der Erkrankung bewusst. Sie fühlen sich beobachtet und beständig an ihre Veränderungen erinnert. Die Bewältigungsstrategien sind ihre Art, mit der einschneidenden Lebensveränderung und den Gefühlen Trauer, Angst, Wut u. ä. fertig zu werden.
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