Beschwerde mit Folgen: „Meine Mutter ist allergisch gegen Birkenpollen und bestimmte Schmerzmittel – das haben wir bei der Aufnahme angegeben. Und trotzdem bekommt sie immer wieder Medikamente, auf die sie allergisch reagiert!“ Die Stimme der Tochter klingt aufgebracht. In ihrem Schreiben an die Einrichtungsleitung schildert sie detailliert, wie ihre Mutter unter Atemnot, Hautausschlag und Unruhe litt – ausgelöst durch ein Präparat, auf das sie nachweislich allergisch reagiert. Ihr Vorwurf: Die Pflege habe versagt.
Der Informationsfluss: Wo Allergien in der Pflege verloren gehen
Allergieinformationen können an verschiedenen Stellen „versanden“:
- Aufnahmegespräche: Werden Angaben nicht schriftlich oder nicht digital erfasst, ist die Information schnell vergessen.
- Pflegedokumentation: Allergien werden in Textfeldern notiert, aber nicht als strukturierter, auffindbarer Hinweis.
- Medikationspläne: Nicht jede Pflegekraft prüft Wechselwirkungen oder bekannte Allergien – insbesondere bei neuen Bedarfsmedikationen.
- Schichtwechsel: Mangelhafte Übergaben führen dazu, dass kritische Informationen nicht weitergegeben werden.
- Externe Akteure: Hausärzte, Apotheken oder der Rettungsdienst kennen allergische Risiken oft nicht, wenn sie nicht klar übermittelt wurden.
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