Menschen mit Demenz werden zu oft nicht ernst genommen – zum Beispiel wenn sie Schmerzen äußern. Auch Sorgen über finanzielle Probleme, Einsamkeitsgefühle oder sich zu unerfüllten Bedürfnissen äußern. Das bringt Gefahren mit sich. Leiden werden dort übersehen, wo sie gelindert werden könnten. Der Mangel an Zeit in der professionellen Pflege reicht nicht aus, um dies im Einzelfall zu erklären. Mit steigendem Lebensalter steigt auch das Risiko für einen Suizid. Demenzerkrankungen gehen nicht selten mit Depressionen einher, was das Risiko erhöht. Ihr Handeln kann lebensrettend sein.
BEISPIEL: Herr L. „will nicht mehr“
Der seit 4 Jahren verwitwete 79Jährige erhielt vor 6 Monaten die Diagnose einer beginnenden Demenz. Körperliche Einschränkungen bestehen vor allem in eingeschränkter Lungenfunktion. Hinzu kommt eine Arthrose der Kniegelenke. Eine im Nachbarort lebende Tochter kümmert sich 3 bis 4 Tage in der Woche um ihn.
Den Mitarbeitenden des Pflegediens tes fällt im Rahmen einer Übergabe auf, dass Herr L. sich seit ca. 5 Wo chen mehrmals lebensüberdrüssig geäußert hat. Er „wolle nicht mehr“, sein Leben habe keinen Sinn mehr und er sei die Schmerzen und die Hilfsbedürftigkeit leid.
Im Zusammenhang mit einer Demenz trat das Thema Suizid in jüngerer Vergangenheit durch den Tod des berühmten Schauspielers Robin Williams („Hook“, „Good Will Hunting“, „Der Club der toten Dichter“ etc.) auf. Williams brachte sich 2014 um. Später wurde bekannt, dass er an der Lewy-Körper-Demenz litt.
Fakten zum Suizid: Risiko nach Diagnosestellung erhöht
Mehr als 9.000 Menschen in Deutsch land nehmen sich jedes Jahr das Leben.
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